Hallo zusammen
Wie fängt man so einen Post an ...
Die Meldungen überschlagen sich seit Wochen, so viele Menschen sind unterwegs in ein vermeintlich (hoffentlich) besseres Leben. Viele kommen in die Länder in denen wir leben und erhoffen sich, hier bleiben zu dürfen. Teils unter schrecklichen Umständen und auf lebensgefährlichen Routen haben sie sich auf den Weg gemacht.
Meine Meinung ist, dass wir diesen Menschen die in ihrer Heimat nicht bleiben konnten, helfen müssen. Aber ganz ehrlich, die super geniale Lösung wie wir all diesen Menschen Unterkunft, Hilfe, Integration, Hoffnung und Zukunft geben sollen, die habe ich auch nicht. Es ist mir klar und ich verstehe es, dass viele Angst haben vor so viel Fremdem in unserem Land. Und doch, keiner sucht sich sein Schicksal aus. Keiner kann aussuchen wo und unter welchen Umständen er geboren wird. Ich hatte Glück, wurde in einem Westeuropäischen Land geboren in dem es mir an nichts fehlt, in dem ich eine gute Ausbildung machen konnte, lernen durfte was ich wollte, in dem ich viele Rechte geniessen darf, in dem ich mein Leben so gestalten kann wie ich es möchte, in dem ich wählen darf und zwar das was ich für gut empfinde (dafür werde ich auch nicht verfolgt und muss nicht um mein Leben fürchten). Ich darf mit meiner Familie zusammensein, ich muss nicht fürchten auf der Strasse festgenommen oder erschossen zu werden, weil ich in irgendwelche Tumulte verwickelt werde. Auch Minen gibt es hier keine. Hunger muss ich nie leiden, Essen gibt es mehr als genug. Wenn ich krank bin, hat es viele Ärzte und Spitäler die mir zur Verfügung stehen. Auch Medikamente stehen mir jederzeit zur Verfügung.
Da ich für dieses schöne Leben dankbar bin, dankbar für dieses Glück das ich hatte diesen Eltern in der Schweiz geboren worden zu sein und nicht Eltern in einem Kriegsland, möchte ich von meinem Glück wenigstens ein kleines Stück weitergeben. An die die weniger Glück hatten, die es in ihrem Leben viel schwieriger haben als ich und die nun, verständlicherweise, zu uns kommen. Meist mit so gut wie nichts und die nochmal ganz neu anfangen müssen, und die nicht wissen ob ihnen das gewährt werden wird.
Das erste kleine Stück Glück geht an das Asylzentrum Aarau. Eine Gruppe von Frauen die hauptsächlich aus unserer Facebook-Nähgruppe rekrutiert wurde, hat sich zusammengetan um vor allem den Kindern im erwähnten Asylzentrum eine Freude zu machen. Stefanie, die die Gruppe gegründet hat, hatte angefragt ob Hilfe gebraucht werden kann und wenn ja, womit wir helfen können. Die Rückmeldung war sehr positiv. Benötigt werden Mützen und Schals für die Kinder (fünf Mädchen zwischen 2 und 4, fünf Jungs zwischen 8 und 12, sowie einige Jugendliche), Mal- und Spielsachen, eine Neugeborenenausstattung für ein Kind das bald geboren wird, Hygieneartikel sowie kleine Extras wie Süssigkeiten. Die Winterausrüstung für die Kinder haben Frauen dieser Gruppe selber genäht. Meine Aufgabe war die Malsachen für die insgesamt zehn Kinder zu organisieren.
Gekauft habe ich je fünf Packungen Farb- und Filzstifte, Spitzer zu jeder Farbstiftpackung, fünf Ausmalblöcke und fünf Malblöcke, zehn Packungen Süssigkeiten, eine Penatencreme für's Baby und ein Set aus Schal und Mütze für einen Jugendlichen. Zudem habe ich Lisa von Kanoschl gefragt, ob ich das handgehäkelte Püppchen von ihr mitgeben darf. Das durfte ich und ich bin überzeugt, dass es einem Kind sehr viel Freude bereiten wird.
Stefanie hat all diese Pakete gesammelt und wird, vor allem für die Kinder, je ein gleichwertiges Paket zusammenstellen. Für die Erwachsenen wird sie grosse Pakete machen aus denen sich dann alle bedienen dürfen. Die Übergabe wird so bald wie möglich stattfinden, sobald alle Waren zusammen sind. Nur etwas zu Essen und ein Dach über dem Kopf ist, gerade für Kinder, eben nicht genug. Und genau diese kleinen Dinge, die es in einer Asylunterkunft eben nicht gibt, sollen es für die Kinder etwas erträglicher machen.
Ich freue mich sehr, dass wir hier aus privater Initiative heraus etwas auf die Beine stellen konnten und damit hier vor Ort helfen können.
Dieses Post schreibe ich, um auch euch zu motivieren euch zu engagieren. Egal wie und egal für was (Flüchtlinge, Ungerechtigkeit, Behinderte, Benachteiligte, Tiere, die Natur etc.), ob mit Geld, Sachspenden oder Zeit, tut es einfach.
Herzliche Grüsse
sabigleinchen
Sabrina, danke für den Post!
AntwortenLöschenUnd Hut ab, vor deinem Einsatz! Ich finde es wunderbar, wenn Menschen mal zur Seite schauen, und merken, dass andere Hilfe brauchen. Das macht doch erst das Mensch-sein aus.
Hier habe ich schon Spielzeug gesammelt. Zeit anzubieten wäre wohl gerade am sinnvollsten.... das schaffe ich aber beim besten Willen nicht. Und das tut mir ehrlich leid.
liebe Grüsse
Tanja